Wiederhergestellt 81
DIE HEILIG-GRAB-KAPELLE IN DER PFARRKIRCHE HLL. NIKOLAUS UND GALLUS
Ein (neo)gotisches Kleinod am Neusiedlersee

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Foto: Bundesdenkmalamt, Martina Oberer-Kerth

Die Pfarrkirche Hll. Nikolaus und Gallus steht im alten Friedhof in erhöhter Lage oberhalb der Hauptstraße. Der gotische Kernbau, bis vor Kurzem in die Mitte des 15. Jahrhunderts datiert, ist nach aktuellen Erkenntnissen der Bauforschung bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet worden. Damals war Agnes von Österreich Besitzerin des Marktes Neusiedl, den sie 1296 anlässlich
ihrer Vermählung mit König Andreas III. von Ungarn als Witwensitz erhalten hatte. 1313 übergab die mittlerweile Verwitwete den Ort der Kathedralkirche Hl. Adalbert des Erzbistums Esztergom (Gran) – in diesem Jahr ist ein erster Pfarrer von Neusiedl archivalisch belegt. 1450 gelangte Neusiedl in den Besitz des Grafen Sigmund von St. Georgen und Bösing, der in der Auseinandersetzung zwischen dem Habsburgerkaiser Friedrich III. und dem ungarischen König Matthias Corvinus 1462 die Seiten wechselte und fortan Parteigänger des Ungarnkönigs war. Die für diese Zeit dokumentierte Bautätigkeit bezieht sich offenbar auf die Errichtung der Seitenkapelle an der Nordfassade.

Mit der 2021 vollendeten Restaurierung präsentiert sich diese Kapelle mit ihrem bemerkenswerten
neogotischen Passionsaltar nun wieder als einzigartige künstlerische Pretiose, die in der Osterzeit in ihrer
vollen Wirkung zur Geltung kommt.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Burgenland
Autor:
Angelina Pötschner
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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