Wiederhergestellt 84
HAUS DER LAUNE IN LAXENBURG
Meisterstück komisch-allegorischer Dichtung

Cover
Foto: Bundesdenkmalamt, Bettina Neubauer-Pregl

Das „Haus der Laune“ im Schlosspark Laxenburg, dem bedeutendsten Landschaftsgarten Österreichs, wurde um 1798 nach Plänen des Architekten Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg errichtet. Hetzendorfs ursprünglicher Ausbildung als Theatermaler verdanken sich der romantische Geist und die außergewöhnliche künstlerische Gestaltung des Gebäudes: „Da ich diese ganze Anlage nicht für bloßes Spielwerk sondern für ein Meisterstück von komisch-allegorischer Dichtung, und überhaupt für ein Werk halte, deßgleichen Europa nicht aufzuweisen hat […]. Denn das Ganze scheint mir einen so hohen,
feinen und vielfassenden Sinn zu haben, daß ihn außer dem Künstler vielleicht
Niemand vollständig erklären kann“
, versuchte Franz Anton de Paula Gaheis 1801 (Pädagoge und Lokalhistoriker 1763–1809) das Haus zu beschreiben.

Das kuriose, ja rätselhafte Bauwerk diente als groteske Allegorie der Darstellung einer verkehrten, jeder Vernunft entrückten Welt und es kanalisierte – als Gegenentwurf zum „ennuie“ des Hofzeremoniells – irrationale Wünsche nach einem Leben in gedanklicher Freiheit, die eng mit den Ideen der Aufklärung
verbunden waren.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Niederösterreich
Autor:
Gerold Eßer, Astrid Mang
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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