Wiederhergestellt 88
WALDFRIEDHOF VILLACH, KÄRNTEN
 
Zum „Totentanz“ von Giselbert Hoke

Cover
Foto: Bundesdenkmalamt, Petra Laubenstein

Auf dem Waldfriedhof in Villach wurde 1952/53 ein Krematorium gebaut. Eine ideologisch sensible Bauaufgabe, für die Architekt Erich Boltenstern prädestiniert war: Seine Befassung mit der Architektur im Dienste der Einäscherung reicht zurück in die Zeit der 1930er Jahre, als die Feuerbestattung noch nicht mit dem industriellen Massenmord in Konzentrationslagern in Verbindung gebracht worden war. Boltensterns erste Feuerhalle in Graz war der Auftakt zur Planung und Adaptierung von rund vierzig Feuer-, Aufbahrungs- bzw. Einsegnungshallen und Urnenhainen in ganz Österreich. Vorentwürfe für die Villacher Anlage aus dem Jahr 1934 mussten warten, bis sich der Auftraggeber, die heutige Bestattungs- und Versicherungsservicegesellschaft „Wiener Verein“ (bis 1934 „Arbeiter-Flamme“), nach 1945 politisch und wirtschaftlich wieder konsolidiert hatte. Auf Vermittlung von Clemens Holzmeister konnte Boltenstern für die Dekoration der Verabschiedungshalle einen jungen, damals weitgehend unbekannten Absolventen der Akademie der bildenden Künste gewinnen: Giselbert Hoke (1927– 2015).

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Kärnten
Autor:
Geraldine Klever
Ausgabejahr:
2022
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
7

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