Wiederhergestellt 63
DIE SCHWARZENBERGKAPELLE
Ein neugotisches Gesamtkunstwerk

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Foto: Bundesdenkmalamt, Petra Laubenstein

Am Beginn des 19. Jahrhunderts liegt das einst mächtige und unabhängige Fürsterzbistum Salzburg wirtschaftlich und moralisch am Boden, das Land wird von Linz aus regiert, auf den großartigen Plätzen der barocken Stadt wächst Gras. In dieser schwierigen Situation wird 1835 Friedrich Fürst zu Schwarzenberg zum Salzburger Fürsterzbischof ernannt. Mit seinen 26 Jahren ist er jung, sehr jung: es braucht eine päpstliche Ausnahmegenehmigung, um seine Weihe zu ermöglichen. Für über 700 Jahre ist die Salzburger Residenz das Zentrum der Macht der Fürsterzbischöfe. Um 1600 baut sie Wolf Dietrich von Raitenau zu einer Residenz von europäischem Rang aus. Seine Nachfolger bauen weiter, modernisieren, adaptieren. Noch heute zeugen die prunkvollen Räume von der Bedeutung und dem Reichtum Salzburgs. Fürsterzbischof Schwarzenberg ist der letzte Bischof, der in den geschichtsträchtigen Räumen der Salzburger Residenz lebt. Hier lässt er sich eine Privatkapelle einrichten, eines der frühesten Beispiele des österreichischen Historismus. 1850 muss Fürsterzbischof Schwarzenberg Salzburg verlassen, seine Kapelle wird profaniert, das Inventar verstreut, die Wände übermalt. Es gleicht einem kleinen Wunder, dass dieses einzigartige Zeugnis des Historismus nun in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt wiederhergestellt werden konnte. Als Teil des Rundganges durch das Domquartier bietet die Schwarzenbergkapelle faszinierende Einblicke in ein künstlerisches Gesamtkunstwerk und eine beinahe vergessene Episode in der Geschichte der Salzburger Residenz.

Herausgeber:
Bundesdenkmalamt
Abteilung:
Abteilung für Salzburg
Autor:
Conny Cossa
Ausgabejahr:
2021
Ausgabeort:
Wien
Format:
Broschüre
Seitenanzahl:
10

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